VUKA – Der perfekte Begriff, um unsere verrückte Welt zu beschreiben!

Dieses Wort sollte jeder in seinem Wortschatz haben!

Nur was wir benennen können, können wir auch verstehen. Ich empfehle Ihnen dringend sich mit VUKA und der Bedeutung für die Organisation und Ihr Team intensiv auseinanderzusetzen.

Wo kommt der Begriff her?

Das Akronym wurde in den 1990er Jahren am United States Army War College (USAWC) geprägt und zunächst zur Beschreibung der Welt nach dem Kalten Krieg verwendet. Heute wird der Begriff vor allem auch in der Wirtschaft verwendet, um Strategien für eine Welt in der Transformation zu entwickeln.

Das „V“ steht für Volatilität ...

... und bedeutet, dass Änderungen schnell, flüchtig, unvorhersehbar und sprunghaft sein können.

Es fühlt sich an, als ob wir noch gestern mit Taschenrechner und Co und gearbeitet haben – und heute haben wir eine Fülle von Apps und anderen digitalen Anwendungen, die sich gegenseitig überholen! Fast täglich müssen wir uns in den Unternehmen auf neue Produktions- und Kommunikationsformen einstellen. Was gestern noch hip war, ist heute Schnee von gestern. Oder hätten Sie vor 5 Jahren mit dem Begriff „Streaming“ etwas anfangen können: heute ist Fernsehen auf Abruf selbstverständlich.

Komplexe Systeme können also in kürzester Zeit von einem Zustand in einen anderen wechseln. Und so ist in einem systematisch volatilen Umfeld der Wandel eine Konstante.

Dies erfordert neue Strategien: Weg vom Widerstand und HIN zur Beschäftigung mit dieser Dynamik durch Agilität und Förderung der Anpassungsfähigkeit.

Das „U“ steht für Ungewissheit ...

... und damit ist das Unvermögen, alles umfänglich begreifen zu können, gemeint.

Ungewissheit resultiert aus der Fülle von Faktoren mit nicht-linearen Wechselbeziehungen und der damit einhergehenden Anpassungsfähigkeit an lokale Vorgänge, die sich gleichzeitig weiterentwickeln.

Hätten Sie jemals gedacht, dass ein amerikanischer Präsident Lügen als alternative Fakten salonfähig macht? Welche Auswirkungen allein dieses Verhalten auf unsere gesamte Medienlandschaft hatte, hätten wir nie vorhersehen können. Wissen Sie, ob Ihr Job in ein paar Jahren noch so existiert? Oder wird er von Maschinen übernommen und Sie müssen sich komplett umstellen?

Zukunft entsteht aus dem Zusammenspiel komplexer Wechselwirkungen. Die Folgen solcher emergierenden Prozesse können einfach nicht vorausgesehen werden.

Was heißt das? Verabschieden Sie sich von der Suche nach dem EINEN richtigen Zukunftsszenario und der dazu passenden optimalen Strategie und machen Sie den Weg frei für sich weiterentwickelnde Organisationen, die mittels Diversität in verschiedenen Szenarien denken und vielfältige Lösungen erreichen können.

Das „K“ steht für Komplexität ...

... und bedeutet, dass viele Elemente vernetzt und voneinander abhängig sind.

"Unsere Welt ist ein vernetztes System, das unter dem Gewicht seiner eigenen Komplexität leidet" (WEF).

Traditionell versuchen wir, Komplexität zu vermeiden, um Organisationen möglichst zentral zu managen. Aber Komplexitätsmanagement bedeutet, dass wir traditionelle Vorstellungen von Strategie und Führung loslassen müssen. Das ist nicht leicht und setzt ein wertschätzendes und vertrauensvolles Menschenbild voraus. Konzentrieren Sie sich darauf, Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Hervorbringen wünschenswerter Lösungen in vernetzten und kollaborativ arbeitenden Teams erleichtern.

Das „A“ steht für Ambiguität ...

... und für die Bereitschaft, für mehr als eine Interpretation offen zu sein, auch wenn dies dazu führt, dass die Wahrnehmung der Realität verschwimmt und das Risiko von Fehldeutungen steigt. Mit zunehmender Komplexität der Umwelt greifen jedoch einfache lineare Erklärungen nach dem Ursache-Wirkungs-Prinzip zu kurz.

Kennen Sie das? Einer im Team überschreitet seinen Zuständigkeitsbereich und hat damit Erfolg. Ein anderer wirft Ihnen nun vor, dass offenbar Regeln für diese Person nicht gelten. Wie werden Sie darauf antworten? Ist Ihnen ein Regelbruch, der zu neuer Erkenntnis führt oder ist die Einhaltung von Regeln wichtiger? Oder beides? Wie können Sie diese Ambiguität auflösen?

Um Ambiguitäten aufzulösen, ist es erforderlich, die Gesamtzusammenhänge zu betrachten, in denen Ereignisse stattfinden. Dazu ist systemisches Denken erforderlich, um Verbindungen zu erkennen, neue Sichtweisen zu gewinnen und den Gesamtkontext zu verstehen, mit dem Ereignisse angemessen zuzuordnen sind.

Fazit

Die Frage nach dem Umgang mit der VUKA-Welt ist eine immer wiederkehrende in unseren NEEBinaren (online Seminaren) und im Coaching. Es gibt darauf keine allgemeingültige Antwort. Ich denke aber, dass Sie als Führungskräfte und auch Ihre Mitarbeiter den Mut finden müssen, um Ihr bestehendes Mindset zu überprüfen und um eine Phase der experimentellen und agilen Zusammenarbeit einzuleiten.

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