Gehen Sie Problemen auf den Grund!

 

Warum die „Warum-Frage“ Ihr bester Weg zur Ursache ist

Arbeiten Sie an Symptomen oder gehen Sie den Ursachen nach? Viele Führungskräfte oder Projektmanager gehen im Umgang mit Mitarbeiterproblemen so vor, als gäbe es ein passendes Rezept. Sie beurteilen Probleme nach Symptomen und suchen nach schnellen Lösungen. Aber…

Lineares Denken führt nicht zu nachhaltigen Änderungen, schon gar nicht am System!

Das liegt daran, dass wir gerne in einfachen linearen Kategorien denken, wie im folgenden Beispiel:

Symptom: Herr Klein (ausgedachter Beispielname) ist unkreativ, er verweigert alles Neue und bringt keine eigenen Ideen ein.

Diagnose: Herr Klein ist nicht in der Lage Kreativität zu entwickeln.

Lösung: Wir geben Herrn Klein keine Aufgaben mehr, die kreatives Denken und Handeln erfordern.

Das heißt, wir kleben sozusagen ein Pflaster drauf, aber die Wunde schwärt weiter.

Denn eines steht fest: Herr Klein wird jetzt nicht kreativer, nicht mehr Ideen einbringen und vermutlich sogar noch unmotivierter arbeiten. Und das System, das ihn so „gemacht“ hat, bleibt unangetastet. Immerhin ist Herr Klein jetzt nicht mehr so sichtbar.

Vermutlich gibt es jedoch noch jede Menge weiterer solcher Herren Kleins im Unternehmen, über die man sich weiter ärgert, weil sie nicht zur Entwicklung in der Zukunft beitragen.

Arbeiten Sie lieber am System als am Symptom!

Wenn Sie einem Problem auf den Grund gehen und es wirklich nachhaltig anpacken wollen, müssen Sie sich schon einige systemische Fragen stellen. Und dafür ist zum Beispiel die 5 x WARUM Methode hervorragend geeignet (wobei die Anzahl der Warum-Fragen immer auch variieren kann).

Haben Sie den Mut sich die richtigen Fragen zu stellen?

Wenn Sie den Mut aufbringen, sich ehrlich mit Problemen auseinanderzusetzen, werden Sie womöglich auf Antworten stoßen, die Sie überraschen und die auch etwas mit Ihnen selbst zu tun haben. Die Herausforderung besteht dann darin, nachhaltige Maßnahmen zu entwickeln, die auf das dem Problem zugrundeliegenden System wirken.

Siehe folgendes Beispiel:

Dem Problem auf den Grund gehen mit 5xWarum

Probleme zeigen sich über ihre Symptome. Für eine nachhaltige Analyse müssen wir sie untersuchen und die wahren oder echten Ursachen herausfiltern. Die 5-Why-Methode ist dafür hervorragend geeignet.

Das folgende Beispiel zeigt, dass das Symptom „unmotivierte Mitarbeiterin“ nicht linear betrachtet werden kann, wenn man eine nachhaltige Änderung herbeiführen möchte.

 

Beispiel

 

Mitarbeiterin zeigt keine Eigeninitiative

1. Warum?

 

… zeigt Frau Krauss (ausgedachter Beispielname) keine Eigeninitiative?

 

Weil sie nicht mitdenkt, unmotiviert ist, Dienst nach Vorschrift macht und sich alles erst absegnen lässt.

2. Warum?

 

… denkt Frau Krauss nicht mit, ist demotiviert, macht Dienst nach Vorschrift und lässt sich alles absegnen?

 

Weil sie mit Eigeninitiative in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht hat und nun Angst hat, etwas falsch zu machen.

3. Warum?

 

… hat sie schlechte Erfahrungen gemacht und nun Angst, etwas falsch zu machen?

 

Weil Fehler in der Vergangenheit mit Konsequenzen, wie zum Beispiel unangenehmen Kritikgesprächen verbunden waren.

4. Warum?

 

… wurden Fehler in der Vergangenheit so behandelt?

 

 

Weil sich Führungskräfte in der VOR-VUKA-Welt häufig über den Faktor Autorität und Kontrolle definiert haben.

5. Warum?

 

… kann dies heute zu Demotivation führen?

 

Weil sich die Rahmenbedingungen in der Zwischenzeit geändert haben. Die VUKA-Welt benötigt andere Leadership-Qualitäten. Diese müssen entwickelt, transparent gemacht und gelebt werden.

 

Learning:

Wir werden mit allen Mitarbeitern über die Herausforderungen der VUKA-Welt sprechen. Führungskräfte werden gemeinsam mit den Mitarbeitern an Strategien arbeiten, wie die Verantwortung und Eigeninitiative entwickelt werden kann. Dazu gehört, dass wir unseren Umgang mit Fehler und die entsprechende Definition überarbeiten.

Wir werden uns regelmäßig diesbezüglich auch in der Zukunft mit Mitarbeitern austauschen und Feedback einholen.

 

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