Für meine Zukunft ist die Arbeit mehr als ein Job

Die Azubis der Stihl Vertriebszentrale AG & Co. KG im DENKEmol

Lernen für die Zukunft. Unter diesem Motto fand im September der erste Azubi-Workshop im DENKEmol in Klein-Umstadt statt.

Warum?

Junge Menschen ins Arbeitsleben zu integrieren ist nicht nur eine Herausforderung für die Unternehmen, sondern auch eine gesellschaftliche Aufgabe. Immerhin hängt unser aller Zukunft davon ab, wie sich der  Nachwuchs vor dem Hintergrund der großen Transformationen (Stichwort: MEGA-Trends), die sich weltweit in der Wirtschaft abzeichnen, entwickelt.

Diese Gedanken führten auch dazu, dass die STIHL Vertriebszentrale in Dieburg den Azubis einen Workshop an zwei aufeinanderfolgenden Montagen unter professioneller Moderation  von Susanne Neeb ermöglichte.

Im Fokus standen Zukunftsthemen wie Motivation, Kommunikation, Teamarbeit und Engagement.

Die begeisterten Azubis selbst haben im Anschluss ihre Erfahrungen gesammelt und für eine Veröffentlichung formuliert. Lesen Sie selbst:

 

Wie haben die Azubis diesen Workshop erlebt?

Hier kommen sie selbst zu Wort:

Niklas F.:  Der erste Eindruck war sehr überraschend, denn im Inneren glich das DENKEmol einer Mindmap, es gab viele Möglichkeiten für Notizen, Plakate etc., alles war sehr bunt und gemütlich eingerichtet. Außerdem gibt es einen Garten mit Terrasse und Sitzmöglichkeiten.

So konnten wir mal drinnen und mal draußen arbeiten.

Zu Beginn suchten wir uns unsere ersten Aufgaben im DENKEmol selbst – (…sie waren an den Wänden auf elektrostatischen Notizzetteln überall versteckt), und konnten dabei auch gleich direkt die Räumlichkeiten selbst erkunden.

T. König fand die Kennenlern- und erste Zuhörrunde spannend:

„Wir starteten mit dem Kennlern-Wappen. Zuerst konnte ich mir nicht so viel darunter vorstellen. Aber später wurde es klar:

Bei dieser Übung wurde deutlich, dass Aktives Zuhören gar nicht so leicht ist, wie man denkt. Es hat uns dabei geholfen, uns besser kennen zu lernen, besser zu verstehen und unsere Wirkung durch engagierte Körpersprache zu verbessern.“

Philip R. fand den kurzen Ausflug in die Funktionen des Gehirns interessant und konstatiert:

„Der Neokortex ist der neueste Teil des Gehirns und gleichzeitig hat es den größten Anteil am Gehirn. Diese Region ist zuständig dafür, dass wir denken, sprechen und rechnen können. Hier ist auch das kognitive Lernen beheimatet. Dieser Bereich verbraucht die meiste Energie im Organismus. Aus diesem Grund empfinden manche Menschen auch Denken und Lernen als anstrengend.“ Das bedeutet auch für Auszubildende immer wieder den „Inneren Schweinehund“ zu überwinden.

Marlon J. beschreibt die gemeinsame praktische Teamübung, bei der viel Fingerspitzengefühl und gute Kommunikation erforderlich war, so:

„Zu Beginn war es noch etwas schwer und chaotisch, doch nach einer Weile hatten wir uns eingespielt und konnten auf einem Brett, auf dem ein Stift gemeinsam geführt werden musste, den vorgegebenen Weg durch ein Labyrinth einzeichnen. Meiner Meinung nach ist diese Übung sehr gut, um sich in der Gruppe zu koordinieren und es hat außerdem auch Spaß gemacht. Am Ende waren wir dann stolz auf den Erfolg und haben ein Teamgefühl entwickelt, weil wir gemeinsam das Ziel erreicht haben“.

Und Leon G. ergänzt: „Durch das Spiel wurden unsere Teamfähigkeit, Problemlöseverhalten und die Konzentration sowie Geschicklichkeit auf die Probe gestellt.“

Chiara W. hat die Art und Weise wie Offenheit in einem Team zu einem guten Miteinander beiträgt, anhand des Modells „Johari Fenster“ wie folgt beschrieben:

„Der Bereich „Freie Arena“ beschreibt einen Raum der Verhaltensbereiche (Stärken, Schwächen, Einstellungen etc.), der mir selbst und auch anderen bekannt ist. Je länger und intensiver man sich kennt, umso größer wird dieser Bereich. Ich handle dann frei und unbelastet, wenn auch andere Personen sich über meine Verhaltensweisen und Eigenarten bewusst sind.“

Und sie bringt sogar ein Beispiel:

„Ich weiß, dass ich sehr ungeduldig bin. Meine Kollegen wissen das ebenso. Alle Beteiligten können darauf eingehen und die Eigenart im Verhalten berücksichtigen.“

Weil Kommunikationsfehler in einem Unternehmen, viel Zeit kosten und außerdem zu Stress und Konflikten führen können, wurde das perfekte Zuhören geübt.

Leon G. beschreibt die Übung, mit der die Teilnehmer lernen sollten, wie wichtig es ist, Fehler  in der Kommunikation zu vermeiden:

„Jeweils zu zweit saßen wir Rücken an Rücken auf dem Boden und jeder bekam einen Sack mit einem identischen Set an Bauklötzchen. Einer war Bauherr und baute mit den Bauklötzen einen Parkour. Danach versuchte er seinem Partner hinter ihm, der es nicht sehen konnte, die Lage seiner Bauklötze so zu beschreiben, dass er sie exakt nachbauen konnte. Ziel war es, dass die Bauklötze bei beiden Partnern genau gleich lagen.

Das gelang nicht sofort und wir mussten uns sehr anstrengen, die richtigen Worte zu finden, gut zuzuhören und rückzufragen.

Mir wurde klar, wie wichtig die Kommunikation ist, welche Fehler auftreten und wie diese vermieden werden können.“

Und Patrick B. empfiehlt zukünftigen Azubis: „Der Workshop hilft Euch nicht nur während der Ausbildung, wie man sich besser in Abteilungen zurechtfindet und wie man sich richtig motiviert, sondern auch in der Zukunft bei Bewerbungsgesprächen und bei der Entwicklung eines zukunftsorientierten Mindsets.“

 

 

Kommentar von der Trainerin Susanne Neeb:

Wer junge Leute heute für die zukünftige Welt der Arbeit begeistern möchte, sollte sich mit ihnen auf Augenhöhe begeben. Das sind keine Kinder mehr, sondern Erwachsene am Anfang ihrer Erfahrungen und genau so sollte man sie auch behandeln.

Das DENKEmol war vorbereitet. Viele Möglichkeiten, zu lernen, zu visualisieren, zu diskutieren und trainieren. Spannend, abwechslungsreich und doch mit Tiefgang.

Die anfängliche vorsichtige Zurückhaltung wir bald überwunden.

Mir lag vor allem daran, die Eigeninitiative der Berufsanfänger zu fördern. Die Aufmerksamkeitsspanne bei jungen Leuten ist heute kürzer, wie eine Studie zeigt, und so war es wichtig, das Thema Konzentration und Fokussierung zu thematisieren.

Lernen geschieht am besten mit allen Sinnen, weshalb ich meine Lernprogramme so gestalte, dass die Teilnehmer:innen nicht nur das DENKEN trainieren, sondern auch die Anwendung mit praktischen Übungen. Zu diesem Zweck haben wir eine Menge unterschiedlicher,  sogenannter Lernprojekte, die passend zum Thema ausgewählt werden. Sie machen nicht nur Spaß, sondern führen dazu, dass echte Erfahrungen gemacht werden.

Im Verlauf des Seminars wurde deutlich, dass die Bereitschaft sich einzubringen, vor allem durch Feedback und Aktivität durch die richtigen Angebote gefördert wird.

Auch Ausbilder und Führungskräfte sind ständig gefordert, sich etwas einfallen zu lassen, um junge Menschen für die Arbeit im Betrieb  zu begeistern und sie fit für die Zukunft zu machen.

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